Alternative Verlegemethoden: Standardisierung auf der Zielgeraden

Autor: Carsten Engelke

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Kategorie: Technik

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Die Nutzung alternativer Verlegemethoden ist eine wichtige Voraussetzung für einen schnellen und effizienten Glasfaserausbau. Ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Standardisierung alternativer Verlegemethoden ist gemacht: Die zuständige Arbeitsgruppe im DIN hat einen Entwurf (DIN 18220) verabschiedet. Der Entwurf wurde am 18.11.2022 zur Kommentierung im Portal des DIN veröffentlicht; jetzt läuft eine Einspruchsfrist bis zum 18.01.2023.

Wir haben uns in den letzten zwei Jahren intensiv in die Diskussionen eingebracht und konnten nach schwierigen und langwierigen Verhandlungen an wichtigen Stellen Verbesserungen für die Netzbetreiber erreichen. Damit wird sich absehbar mehr Rechtssicherheit für Betreiber einstellen, die alternative Verlegemethoden nutzen. Die Norm kann helfen, diese Verfahren im Markt zu etablieren.

Es bleiben aber auch Kritikpunkte, die wir im Einspruchsverfahren vorbringen werden:

  • Der vorliegende Text enthält immer noch Aussagen, die über die Beschreibung des Stands der Technik hinausgehen. Teilweise werden TK-Unternehmen gegenüber anderen Versorgern diskriminiert, weil sie weitergehende Anforderungen erfüllen müssen.
  • Sehr problematisch ist der im Normentwurf enthaltene Verweis auf ein Merkblatt der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) zu Trenching, das in Kürze veröffentlicht werden soll. Nach dem letzten bekannten Entwurf dieses Merkblatts ist zu befürchten, dass sich die FGSV einseitig gegen den Einsatz von Trenching-Verfahren positionieren und Kommunen entsprechend negativ beeinflussen wird. Ein pauschaler Verweis auf dieses Merkblatt in der DIN-Norm läuft dem Ziel einer größeren Akzeptanz bei den Kommunen zuwider und ist entschieden abzulehnen.

Ohne den Einsatz moderner Verlegetechniken für Glasfasernetze lässt sich das FTTH-Ziel für 2030 nicht erreichen. Die Standardisierung ist ein Schritt in die richtige Richtung, wird jedoch allein nicht ausreichen: Erforderlich ist jetzt eine bessere Akzeptanz in den Kommunen und eine Vereinfachung der Genehmigungsverfahren für die Nutzung alternativer Verlegeverfahren. Hier ist auch die Politik in Bund und Ländern gefragt.